ESF-Bundesprogramm XENOS – Integration und Vielfalt“

Zeitraum:2009-2012

FitMi-Abschluss

1  Konzeptionelle Ausrichtung des Projektes „FitMi“

FitMi: Fit für den Arbeitsmarkt – Potenzial von Migranten entdecken, fördern und Unterstützen (U25)

1.1   Projektziel (Kurzbeschreibung des Vorhabens sowie der angestrebten Integrations- bzw. Sensibilisierungsleistungen)

In einem sechsmonatigen Intensivprogramm werden Jugendliche, die erhebliche Wissensdefizite haben, welche es ihnen nicht ermöglichen, ohne zusätzliche Förderung eine Stelle auf dem Ausbildungsmarkt zu finden, theoretisch und praktisch geschult. Die direkte Zusammenarbeit mit Betrieben aus dem Netzwerk verhilft den Teilnehmern dazu, sich praktisch zu testen. Betrieben von Migranten wird die Gelegenheit gegeben, Praktikanten und potentielle Auszubildende so fördern zu lassen, dass eine Ausbildungsreife gegeben ist.

Neben der Wissensvermittlung liegt ein Hauptaugenmerk auf der Motivation der Jugendlichen und der Entwicklung von Softskills. Methodische Hilfen zur Unterstützung der Selbstmotivation werden hier praktisch erprobt. Es werden modular aufgebaute Kurse von insgesamt jeweils sechs Monaten angeboten, die verschiedene theoretische, fachtheoretische sowie praktische Teile umfassen. Die genau inhaltliche Planung wird auf die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Gruppe ausgerichtet, so dass keine Überforderung oder Überfrachtung, die zur Demotivation führen können, eintritt. Zudem werden die Teilnehmer bei Bedarf in separaten (Teil)Kursen bei der Erreichung des (erweiterten) Hauptschulabschlusses unterstützt. Ziel ist die Herstellung der Ausbildungsfähigkeit der Teilnehmer.

1.1   Hauptsächliche Zielgruppen (beschreiben Sie auch, welche besonderen Diskriminierungen/Benachteiligungen für die Zielgruppen relevant

waren  und wie die Zielgruppen angesprochen worden sind)

Die Zielgruppe von FitMi sind Berliner Jugendliche mit Migrationshintergrund, unter 25 Jahren,  in Bezug von ALG II – Leistungen, ohne Arbeits- und Ausbildungsplatz.

Drei wesentliche Umstände stellen das Hauptproblem der Zielgruppe von „FitMi“ auf dem Weg in den Arbeitsmarkt dar:

Neben geringer Motivation weisen die Jugendlichen fehlende soziale und berufliche Kompetenzen auf. Die Ursache hierfür sind sowohl individuell: z.B. mangelnde Deutschkenntnisse, gesundheitliche Belastungen oder schwierige private Ausgangssituationen wie Verschuldung, Scheidung der Eltern, Gewalt in der Familie, sexueller Missbrauch, frühe Fluchterfahrungen, Verstoßung aus der Familie und andere familiäre Zerwürfnisse; als auch, häufig daraus folgend, strukturell: z.B. Überalterung nach der  Wiederholung mehrerer Klassen oder mangelnde soziale Einbindung. Ein weiteres Problem für die Jugendlichen stellen die Bewerbungsanforderungen der Arbeitgeber dar, insbesondere wenn bisher kein Schulabschluss erreicht wurde.

 Die Gesamtheit dieser Faktoren führt häufig zu einem hohen Grad an Orientierungslosigkeit und Demotivation, wie auch zu einem mangelnden Selbstwertgefühl und empfundener Perspektivlosigkeit. Bei FitMi werden die Jugendlichen in teilnehmerorientierten Modulen berufsbezogen, theoretisch und praktisch geschult und sozialpädagogisch betreut. Die Teilnehmer wurden durch das vom TUH e.V. etablierte Netzwerk erreicht, d.h. durch Mitglieder und lokale Multiplikatoren sowie Teilnehmer der Projektkurse bzw. anderer Kurse beim TUH e.V.. Darüber hinaus existiert eine enge Zusammenarbeit mit folgenden Akteuren:

  • Jobcentern/AA
  • NNB (Neuköllner Netzwerk Berufshilfe)
  • Kompetenzagenturen
  • Jugendämtern/ Jugendhilfe
  • Quartiersmanagements
  • Migrationsberatungsstellen
  • Akarsu e.V.
  • Unternehmen

1     Zielgruppen/Multiplikatoren

1.1   Erreichung direkter Zielgruppen und Übergänge in Arbeit bzw. Ausbildung

Erreichte Zielgruppen Gesamt Männlich Weiblich
Zusammen 201 118 83
darunter:
Mit Migrations­hintergrund 201 118 83
Nach Altersgruppen
Unter 24 Jahre 198 118 80
25 – 64 Jahre 3 —- 3
Über 64 Jahre —- —- —-
Anerkannte Minderheiten —- —- —-
Übergänge der erreichten Zielgruppen in …
– Arbeit (1. Arbeitsmarkt) 14 9 5
– schulische Ausbildung 29 20 9
– berufliche Ausbildung (inkl. Fortbildung 66 28 19
Abschluss HS/MSA 38 28 10
Abbruch 54 30 24

Das Projekt hat das Ziel, junge Erwachsene für Ihre berufliche Zukunft zu stärken. Sie werden unterstützt, sich darüber im Klaren zu werden, welche Qualifikationen sie sich noch aneignen müssen und auf welchem Weg sie diese Qualifikation erreichen können, um schlussendlich einen  Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden. Mit rund 74% unserer Teilnehmer ist es uns gelungen, eine konkrete berufliche Perspektive zu erarbeiten.

Ca 60 % der Absolventen haben bei uns einen Schulabschluss erworben oder gingen aus den Kursen direkt in Ausbildung oder Arbeit.

Von den Teilnehmern, die von uns zur externen Abschlussprüfung angemeldet wurden, haben 63 % einen Schulabschluss erworben. In 2011 haben sogar 80 % bestanden, dabei 100% der Teilnehmer, die zum erweiterten Hauptschulabschluss angetreten sind.